Therapie

Der Goldstandard der Therapie der OSA ist eine kontinuierliche pneumatische Schienung

des oberen Atemweges mittels Überdruck appliziert über eine Nasen-/Mundnasenmaske. Am häufigsten wird eine kontinuierliche positive Atemwegsüberdruckbehandlung, die sogenannte cPAP-Therapie (continuous positive airway pressure) durchgeführt. Die pneumatische Schienung beseitigt die Obstruktion des oberen Atemweges und damit im Idealfall sämtliche Apnoen und Hypopnoen und somit auch die nächtliche Hypoxie. Durch Wegfall der Hypoxie bedingten Arousals wird die Schlafarchitektur und damit die Erholsamkeit des Schlafes verbessert, was zu einer Reduktion der begleitenden Tagesmüdigkeit führt. Als Nebeneffekt wird das Schnarchen erheblich eliminiert, so dass das vom Bettpartner häufig als sozial störend angegebender Aspekt wegfällt, was die Compliance der cPAP-Therapie steigert. Durch eine Verbesserung der Endothelfunktion und eine Senkung des arteriellen Blutdrucks werden kardiovaskuläre Risikofaktoren minimiert.

Es gibt einige Alternativen zur cPAP-Therapie in der Behandlung der OSA, die allerdings in ihrer vergleichenden Effektivität reduziert sind. Am häufigsten werden Unterkieferprotrusionsschienen (UPS) eingesetzt. Durch Vorverlagerung des Unterkiefers wird die oropharyngeale Obstruktion vor allem im Bereich des Zungengrundes reduziert. Voraussetzung in der Anpassung einer UPS ist ein ausreichender Zahnstatus, eine ausreichende Protrusion des Unterkiefers sowie das Fehlen von Erkrankungen des Kiefergelenkes. Durch die technischen Verbesserungen der UPS in den letzen Jahren wird diese Behandlung mittlerweile bei Patienten mit leicht- bis mittelgradiger OSA als gleichwertig zur cPAP-Therapie angesehen, wenn oben genannte anatomisch-funktionelle Voraussetzungen bei den Betroffenen erfüllt werden. 

Bei Rückenlage abhängiger OSA, häufig in Kombination mit leichtgradiger OSA, kann die Verwendung einer Rückenlageverhinderungsweste sinnvoll sein. Nicht selten wird das nächtliche Tragen dieser Hilfsmittel als unangenehm empfunden, so dass die langfristige Compliance eher gering ist. 

Als operative Maßnahmen als Alternative zur cPAP-Therapie kommen die Uvulopalatopharnygoplastik  in Kombination mit einer Tonsillektomie bds. (TE-UPPP), das maxillomandibuläre Advancement und die Stimulation des N. hypoglossus (HGNS, hypoglossal nerve stimulation) in Betracht. Die Indikation für einen dieser operativen Eingriffe setzt eine genaue Patientenselektion hinsichtlich der Anatomie und Funktion des oberen Atemweges voraus. 

Bei der Indikation für eine UPPP-TE ist das Vorliegen einer Hypertrophie der Gaumenmandel bds., die sich auch im distalen Bereich auf Ebene des Zungengrundes wiederfindet, sowie ein ausgeprägtes Webbing, das heißt ein Tiefstehen des Gaumensegels mit einer hypertrophen Uvula, erforderlich. 

Bei Vorliegen einer Kieferfehlstellung bei Patienten mit OSA kann ein maxillomandibuläres Advancement, erwogen werden, wobei durch eine Osteotomie des Ober-und Unterkiefers eine Vorverlagerung selbiger erreicht wird und damit die oropharyngale – vor allem der posterior airway space –  Obstruktion sehr effektiv beseitigt werden kann. Grundsätzlich kommen für diesen Eingriff auch Patienten ohne skelettale Fehlstellungen des Ober-/Unterkiefers in Frage.

Die HGNS stellt einer weitere operative Alternative der Behandlung der OSA dar. Das Schrittmacher-Aggregat wird analog zu den bekannten Herzschrittmachern implantiert, die Stimulationselektrode des N. hypoglossus am distalen Nervende platziert und eine weitere Elektrode zur Evaluation der Atmung in einem Interkostalraum eingebracht. Wie bei den anderen operativen Verfahren ist auch hier eine genaue präoperative Diagnostik erforderlich.